Außerhalb unserer Zeit in den Schulen (Nils und Solveig arbeiten an einer Schule in Humansdorp, 20 km von Jeffreys Bay entfernt) haben wir schon jede Menge erlebt und unternommen. Bei gutem Wetter ist natürlich der Strand unsere erste Wahl, entweder laufen wir dann einfach die 150 Meter von unserer Wohnung runter zum Meer, oder wir fahren mit unserem etwas betagten Toyota Corolla Autamatik (mit dem es auch schon das ein oder andere Problemchen gab) ein paar Minuten zu einem der Mainbeaches von J-Bay. Ein paar Mal sind wir auch einfach zu den „Supertubes“ gefahren, ein unter Surfern weltberühmter Spot, um besonders waghalsigen Extremsportlern dabei zuzusehen, wie sie eine der am längsten nach rechts brechenden Wellen der Erde entlang surfen. Faszinierend!

…Eine der am längsten nach rechts brechenden Wellen der Welt
Die Supertubes…
Die Supertubes...
…Eine der am längsten nach rechts brechenden Wellen der Welt

Kein Wunder also, dass wir uns mittlerweile selbst im Surfen probiert haben. Unsere erste Surfstunde war auf jeden Fall ein Erlebnis. Mit unserem Surflehrer, einem blonden Mitvierziger mit obligatorischer Surfer-Langhaarfrisur, wateten wir mit Brettern unterm Arm bei strömendem Regen (wir waren die einzigen Menschen im Wasser an diesem Tag, der Strand war auf Grund des Regens und der dunklen Wolkendecke am Himmel wie leergefegt) ins Meer, um dort unsere ersten Schritte als Surfer zu machen. Obwohl wir uns am sogenannten „beginner beach“ in J-Bay befanden, erreichten die Wellen an diesem Tag eine doch ziemlich einschüchternde Höhe (zwei Meter und mehr), sodass man ordentlich Speed bekam, wenn man es schaffte, sich aufzurichten, nachdem einen die gebrochene Welle mit Wucht mitgerissen hatte. Dies gelang sogar mehr als ein paar Mal, sodass sich unser Surflehrer nicht scheute, demjenigen, der die Welle erfolgreich gemeistert hatte, ein „Yeahh! Now we´re cooking with gasssss!“ zuzurufen. Die dunkle Wolkendecke an diesem Nachmittag wurde dann gegen Ende der Stunde noch von Donnergrollen und vereinzelten Blitzen begleitet, doch das schien unseren Lehrer nicht im geringsten zu stören. Unsere verdutzten Blicke konterte er mit einem „yes, yes, yes, it´s absolutely safe to stay in the water“.

Auch außerhalb von Jeffreys Bay haben wir das ein oder andere erlebt. Vom 11 – 13. September sind wir mit einem Mietauto etwa 250 km nördlich an der Küste entlang nach Port Alfred gefahren, wo ebenfalls zwei Freiwillige des ASC Göttingen arbeiten. An jenem Wochenende fand dort das „Boatrace“ statt, veranstaltet von der Universität in Port Alfred, eine Mischung aus Studententreffen, Camping und besagtem Boatrace, welches allerdings etwas spärlich ausfiel. Dennoch war es ein sehr schönes Erlebnis, weil sich dort nahezu alle der 34 ASC-Freiwilligen, die in diesem Jahr im Eastern Cape eingesetzt sind, zum ersten Mal in Südafrika wiedergesehen haben, was dementsprechend gefeiert wurde.

Zeltplatz beim
Der Zeltplatz beim „Boatrace“
in Port Alfred…
…liegt direkt neben dem Fluss auf dem die Wettkämpfe stattfanden
…lag direkt neben dem Fluss auf dem die Wettkämpfe stattfanden
Brunch in Port Elizabeth, direkt an der Beachfront, inklusive fantastischem Blick auf den Indischen Ozean
Brunch in Port Elizabeth, direkt an der Beachfront, fantastischer Blick auf den Indischen Ozean inklusive

Auch in Port Elizabeth (von J-Bay aus die am nächsten gelegene Anlaufstelle was andere Freiwillige betrifft, 80 km entfernt) haben wir schon ein ganzes Wochenende mit den dortigen Freiwilligen – 10 Stück an der Zahl – verbracht. Ein Highlight dieses PE-Trips war der Besuch des Fußballspiels Kaizer Chiefs (Johannesburg) gegen Ajax Capetown (Kapstadt) im WM-Stadion von 2010. Das Spiel war ein Pokalfinale, vielleicht grob vergleichbar mit dem DFB-Pokalfinale in Deutschland. Nachdem wir auf dubiose Wege an unsere Karten gekommen waren, kam dann schon einmal die Hälfte von uns nicht in den Innenraum des Stadions, weil die Karten ungültig waren. Die weniger Glücklichen unter uns haben es aber trotzdem irgendwie ins Stadion geschafft. Das Spiel war ehrlich gesagt ziemlich langweilig, Capetown gewann dank eines Elfmeters mit 1:0, doch allein die Stimmung in dem überraschend gut gefüllten Stadion mitzubekommen war lohnenswert, da die südafrikanischen Fans beider Lager das ganze Spiel über eine dicke Party veranstalteten, sodass es eine Freude war, zuzusehen und die Atmosphäre in sich aufzusaugen.

blablaba
Südafrikanisches Soccermatch…
Das WM-Stadion in Port Elizabeth
Das WM-Stadion in PE
…unter strahlend blauem Himmel
…unter strahlend blauem Himmel

Eine Woche später hat die PE-Gruppe zusammen mit den beiden Port Alfred Jungs dann auch uns besucht und wir sind ins vierzig Minuten entfernte St. Francis Bay zum „Whale Watching“ gefahren. Ein tolles Erlebnis, denn neben vereinzelten Walen in der Ferne hatten wir auch das Glück, mit unserem Boot bis auf 15 Meter an zwei Exemplare heranschippern zu können, um ihnen gut eine halbe Stunde vermutlich bei ihrem Paarungsritual zuzusehen. Faszinierend, welch ruhige und friedliche Tiere diese sanften Riesen doch sind! 😀 Ach ja, einen Delfinschwarm von geschätzt 50 Tieren durften wir dann auch noch begutachten, während dieser neben unserem Boot durchs Wasser glitt.

Delfinschwarm
Schließlich ein riesiger Delfinschwarm
blbl
Erst nur vereinzelte Delfine
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Einer der Wale wenige Meter von unserem Boot entfernt
Der Whale-Watching-Guide erläuterte uns mit einem Schmunzeln, welcher Beschäftigung diese zwei Exemplare gerate nachgehen
Der Whale-Watching-Guide erläuterte uns mit einem Schmunzeln, welcher Beschäftigung diese zwei Exemplare hier gerade nachgehen
Pinguine am
Pinguine am „Great White Shark Point“